Friedensstimmen unter Druck
Friedensarbeit und friedenspolitische Äusserungen geraten zunehmend unter Druck. Der Raum für differenzierte, menschenrechtsbasierte Positionen schrumpft. In diesem Kontext setzt sich Frieda weiterhin für solche Positionen ein und trägt aktiv zur Diskussion bei.
In gewissen Kontexten ist bereits das Wort «Frieden» ein Reizwort. Angesichts steigender Kriegsgewalt wird oft Militarisierung als einzige Lösung betrachtet. Im letzten Jahr gerieten Friedensarbeit und friedenspolitische Äusserungen weiter unter Druck, was auch auf schrumpfende Räume für Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und NGOs hinweist. Der Druck, polarisierten Positionen zu folgen, hat zugenommen.
Frieda will mit differenzierten, menschenrechtsbasierten und friedensorientierten Beiträgen entgegenwirken. Dies zeigte sich auch in einer Podiumsdiskussion in Zürich zum Thema Krieg im Gazastreifen. Während das Thema auf grosses Interesse stiess, riefen Forderungen nach gleichen Rechten und Würde für alle in Israel und Palästina teils aggressive Reaktionen hervor. Besonders Besucher*innen aus einem evangelikal-fundamentalistischen Milieu störten die Veranstaltung, was die Polarisierung und die Grenzen eines menschenrechtsbasierten Dialogs deutlich machte.
Als Frieda haben wir einerseits ein grosses Interesse an unseren friedenspolitischen Positionen wahrgenommen. So wurden wir öfter als in anderen Jahren zu Podiumsgesprächen und Workshops eingeladen. Andererseits war zu beobachten, dass Räume für Debatten und Austausch, beispielsweise durch Einschüchterung aber auch durch Streichung von Geldern, eingeschränkt wurden. Dies betrifft friedenspolitische Arbeit und Menschenrechtsarbeit aber auch das Einstehen für Geschlechtergleichstellung.
Zum Thema von geschlechtsspezifischer Gewalt im Kriegskontext veröffentlichte Frieda eine fundierte Analyse, die vor allem auf den sozialen Medien eine grosse Resonanz fand: Gender und Krieg: Analyse zu geschlechtsspezifischer Gewalt.

Frauen, Frieden, Sicherheit – zivilgesellschaftliche Prioritäten
Im Rahmen des Projekts Frauen, Frieden und Sicherheit hat Frieda, zusammen mit PeaceWomen Across the Globe und KOFF, zivilgesellschaftliche Prioritäten für den 5. Schweizer Nationalen Aktionsplan (NAP) zur UN-Resolution 1325 formuliert. Ein zentrales Anliegen dieser Initiative war die Entwicklung eines menschenzentrierten, nicht-militarisierten Sicherheitsverständnisses, das in Diskussionen mit vielen anderen Organisationen erarbeitet wurde. Dieser innovative Ansatz wurde im Mai 2024 dem Bund präsentiert und markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer gerechteren, friedlicheren Gesellschaft, in der die Zivilbevölkerung aktiv an der Gestaltung von Sicherheitspolitik beteiligt sind.
Erfahren Sie mehr über Friedas Arbeit und zum Bericht: «UNO-Resolution 1325. Frauen, Frieden, Sicherheit: Zivilgesellschaftliche Prioritäten für den 5. Schweizer Nationalen Aktionsplan».

Oca – Plattform für Aktivist*innen
2024 übernahm Yaren Kırmızıtaş die Leitung des Projekts Oca – Plattform für Aktivist*innen. Neue Aktivist*innen kamen hinzu und ihre Bedürfnisse flossen direkt in die Weiterentwicklung des Projekts ein.
Im gleichen Jahr fanden zwei erfolgreiche Austauschtreffen statt, bei denen 18 Aktivist*innen aus zehn verschiedenen Kollektiven aus Bern und Zürich zusammenkamen. Die Teilnehmer*innen sind hochmotiviert und zeigen ein grosses Interesse an der Plattform, die den Austausch und die Vernetzung sozialer Bewegungen fördert. 2025 wird das Projekt mit neuen Austauschformaten weiter wachsen und voller Energie fortgesetzt.