Wege aus der Gewalt
Niemand soll den Weg aus der Gewalt allein gehen müssen. Frieda setzt sich sowohl für individuelle Unterstützung wie auch für gesetzliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen ein, die geschlechtsspezifischer Gewalt vorbeugen und Betroffene schützen.
Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» markieren jeweils einen wichtigen Schwerpunkt gegen Ende Jahr. Das Fokusthema 2024 hiess «Wege aus der Gewalt». Die Aktivitäten beleuchteten, was es braucht, um Gewalt zu verhindern und Gewaltbetroffene darin zu unterstützen, ein gewaltfreies Leben zu führen. Anlaufstellen und Unterstützungsangebote wurden bekannter gemacht, die Bevölkerung informiert und die Komplexität von Gewaltdynamiken erläutert, was den Diskurs in der Öffentlichkeit anregte.
Grosse nationale Demonstration
Den Auftakt der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» 2024 machte eine grosse nationale Demonstration in Bern, die Frieda gemeinsam mit einer breiten Allianz organisiert hatte. Trotz nasskaltem Wetter fanden gegen 10’000 Menschen aus der ganzen Schweiz den Weg nach Bern und setzten ein starkes Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt und für eine gewaltfreie Gesellschaft.
Schweizweite Kampagne
Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» koordinierte Frieda 2024 zum 17. Mal in der Deutschschweiz und zum zweiten Mal in der gesamten Schweiz. Die Kampagne ist kontinuierlich gewachsen und hat auch letztes Jahr an Reichweite gewonnen: Über 350 beteiligte Organisationen haben mit fast 300 Veranstaltungen, durch 750 Medienbeiträge und Social Media Beiträge über 3 Millionen Menschen erreicht.

Schulung zu verantwortungsvoller Berichterstattung
Um eine verantwortungsvolle und sensible Berichterstattung zu unterstützen, führte Frieda eine Medien-Schulung zum Thema «Verantwortungsbewusste Berichterstattung über geschlechtsspezifische Gewalt und der Umgang mit Betroffenen» durch. Journalist*innen und Medienschaffende erhielten Werkzeuge an die Hand für eine informative und respektvolle Berichterstattung, die Betroffene schützt und ihre Würde wahrt. Die Veranstaltung fördert eine Berichterstattung, die zur Aufklärung und Prävention beiträgt.
Hier finden Sie die Empfehlungen für Journalist*innen zur medialen Darstellung von Menschen mit Gewalterfahrungen
Zum Faktenblatt 2024 Wege aus der Gewalt
Marokko: Revision des Familienrechts verlangsamt
Unsere Partnerorganisationen in Marokko kämpfen in einer Allianz von Frauenrechtsorganisationen für Verbesserungen im Familienrecht, zu dem seit Sommer 2023 ein Reformprozess läuft. Sie fordern, dass Frauen und unverheiratete Mütter durch die aktuelle Reform rechtlich bessergestellt werden als bisher. Das neue Familiengesetz soll ihnen legale Wege aus struktureller Gewalt und Diskriminierung ermöglichen.
Im Dezember 2024 legte der Justizminister einen Vorschlag vor, der jedoch noch nicht im Parlament zur Abstimmung steht. Der Vorschlag löste gemischte Reaktionen aus. Feministische Gruppen kritisieren, dass die Rechte der Frauen hinter den Forderungen bleiben. Die Allianz der Frauenrechtsorganisationen hat deshalb ihr Engagement verstärkt, um die nächste Phase des Reformprozesses zu beeinflussen.
Lesen Sie mehr in dieser Reportage: Marokko: Reform des Familienrechts
