Migrationspolitik

Für Frauen mit Migrationserfahrung wird der Zugang zum Schweizer Arbeitsmarkt häufig durch rechtliche, soziale und institutionelle Diskriminierungen erschwert. Ihre ausländischen Diplome und Berufserfahrungen werden in der Schweiz oft nicht anerkannt. Ihnen fehlen zudem meist ein berufliches Netzwerk und Informationen über den Arbeitsmarkt.

Besonders Frauen finden oft keine ihrer Ausbildung und Qualifikation entsprechende Stelle und arbeiten auf einer weniger qualifizierten Stufe. Das weit verbreitete Vorurteil, Migrant*innen seien schlecht qualifiziert, begünstigt diese Dequalifikation. Arbeitsvermittlungszentren vermitteln Migrant*innen oft an genderstereotype und ethnisierende Arbeitsstellen unter ihrem Qualifikationsniveau. Verbreitet ist zudem die Haltung, dass vor allem die männlichen Partner in die Berufswelt integriert werden sollten, so sei für die ganze Familie gesorgt. Die Realität zeigt jedoch, dass längst nicht jede Migrantin in einer Partnerschaft lebt und dass dieses Vorgehen patriarchale Stereotype verfestigt und Abhängigkeiten verstärkt.

Frauen mit Migrationshintergrund halten Schilder mit Berufsbezeichnungen während einer Demo in Bern
Teilnehmende des Frieda-Projekts reichen im Berner Stadtrat Vorstösse mit ihren Anliegen ein. Foto: Daniel Stampfli

Auf der individuellen Ebene führt die Dequalifikation zum Verlust von Autonomie und Selbstvertrauen der betroffenen Frauen. Gesamtgesellschaftlich und wirtschaftlich betrachtet, liegt vorhandenes Potenzial brach, das ressourcenorientiert genutzt werden könnte. Die fehlende Teilhabe am Arbeitsmarkt wirkt sich wiederum negativ auf den Aufenthaltsstatus der Frauen aus. Bei Entscheiden über den Aufenthaltsstatus und die Einbürgerung spielt das Kriterium «Teilnahme am Wirtschaftsleben» eine entscheidende Rolle.

Betroffen von mehrfachen Diskriminierungen

Auf Migrant*innen wirken mehrfache, intersektionale Diskriminierungen, zum Beispiel aufgrund des Geschlechts, der Herkunft und Religion, die zu einer verstärkten Benachteiligung führen. Durch die ausländerrechtlichen Bestimmungen kann eine Trennung oder Scheidung vom Ehemann ihren Aufenthaltsstatus gefährden, wenn ihr Aufenthaltszweck an den «Verbleib beim Ehemann» gebunden ist. Von häuslicher Gewalt betroffene Migrant*innen bleiben deswegen oft in einer von Gewalt geprägten Beziehung. Der strukturelle Rahmen führt dazu, dass zugewanderte Frauen oft gleich von mehreren Gewaltformen betroffen sind.

Insbesondere Frauen mit Migrationserfahrung leisten einen Grossteil der oft unsichtbaren un- oder unterbezahlten Care-Arbeit, unter anderem in Privathaushalten. Oft passiert dies unter ungenügend regulierten Arbeitsbedingungen und zu schlechter Bezahlung.

Menschen halten während einem Workshop eine Schnur im Kreis.
Die Frieda-Projekte zielen darauf ab, Migrant*innen den Zugang zu Bildung und den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Foto: Daniel Stampfli

Was tut Frieda

Frieda engagiert sich für die gleichberechtigte Teilhabe von Migrant*innen in Politik, Arbeit und Gesellschaft. Frieda entwickelt Empowerment-Projekte mit Migrant*innen zu den Themen Bildung und Erwerbsarbeit. Sie zielen darauf ab, Migrant*innen den Zugang zu Bildung und den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Projekte orientieren sich an den Ressourcen und Kompetenzen der Frauen und fordern damit die strukturellen Hürden heraus, mit denen Migrant*innen in der Schweiz konfrontiert sind.

Die Projektteilnehmer*innen eignen sich Grundkenntnisse über wirtschaftliche Prozesse, Care-Ökonomie und un- und unterbezahlte Arbeit an. Sie erweitern ihr Verständnis für wirtschaftliche Abläufe, ordnen ihre eigene Situation in die ökonomischen Zusammenhänge ein und erkennen strukturelle Diskriminierungen. In Weiterbildungsworkshops und Vernetzungsanlässen lernen sie die Grundlagen des Arbeitsmarktes und -rechts in der Schweiz kennen. Ein individuelles Praxisprojekt dient der Anwendung und Vertiefung von Wissen aber auch als Vernetzungsmöglichkeit.

Zwischen Hürden und Hoffnung

18:00 Uhr
Haus der Bewegungen, Kollektivraum
Realistische Sicht von Migrantinnen auf die Integration in den Schweizer Arbeitsmarkt
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Mira – Kompass Veranstaltungsreihe: Gesprächsrunden zum Thema Schutz vor Gewalt (Teil 1)

16:00 Uhr
Frieda - die feministische Friedensorganisation
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Frauen mit Migrationserfahrung erleben verschiedene Formen von Gewalt. An drei Nachmittagen besprechen wir Strategien dagegen und den rechtlichen Schutz vor häuslicher Gewalt für Frauen ohne Schweizer Staatsangehörigkeit. Die Veranstaltung findet im Rahmen der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» statt.
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Kongress der Asyl- und Migrationsbewegung

10:00 Uhr
Zentrum für Kulturproduktion PROGR
Unter dem Motto «Reclaim mobility freedom rights» findet am 28. und 29. November 2025 im Kulturzentrum PROGR in Bern ein zweitägiger Kongress statt.
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Geschlechtsspezifische Gewalt und Behinderungen – Lesung und Diskussion

19:30 Uhr
GLEIS
Im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» liest Laura Leupi aus ihrem Buch «Das Alphabet der sexualisierten Gewalt».
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Mira – Kompass Veranstaltungsreihe: Gesprächsrunden zum Thema Schutz vor Gewalt (Teil 2)

16:00 Uhr
Frieda - die feministische Friedensorganisation
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Frauen mit Migrationserfahrung erleben verschiedene Formen der Gewalt. An drei Nachmittagen reden wir darüber und lernen Strategien gegen Gewalt kennen. Wir fokussieren uns auf den rechtlichen Schutz vor häuslicher Gewalt für Frauen ohne Schweizer Staatsangehörigkeit. Die Veranstaltung findet im Rahmen der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» statt.
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Mira – Kompass Veranstaltungsreihe: Gesprächsrunden zum Thema Schutz vor Gewalt (Teil 3)

16:00 Uhr
Frieda - die feministische Friedensorganisation
strukturellegewalt1200x600.png
Frauen mit Migrationserfahrung erleben verschiedene Formen der Gewalt. An drei Nachmittagen reden wir darüber und lernen Strategien gegen Gewalt kennen. Wir fokussieren uns auf den rechtlichen Schutz vor häuslicher Gewalt für Frauen ohne Schweizer Staatsangehörigkeit. Die Veranstaltung findet im Rahmen der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» statt.
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Forum «Körper im Widerstand: Geschlecht, Behinderungen, Gewalt kritisch analysieren»

09:30 Uhr
Mit dem Forum «Körper im Widerstand: Geschlecht, Behinderungen, Gewalt kritisch analysieren» beleuchtet Frieda eine Realität, die noch zu oft übersehen wird: die Gewalt, der Frauen und queere Menschen mit Behinderungen ausgesetzt sind.
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Film: 10 Jahre Jubiläum Film «Wir Mitbürgerinnen»

17:00 Uhr
Verein Living Room
Filmvorführung mit anschliessender Podiumsdiskussion mit den Protagonistinnen
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Utopia Rising: Feministischen Frieden kollektiv verwirklichen

14:00 Uhr
Heitere Fahne und queerfeministischer Raum (Reitschule Bern)
Ein Datum zum Vormerken: Vom 6. – 7. März 2026 organisiert Frieda – die feministische Friedensorganisation unter dem Titel «Utopia Rising: Feministischen Frieden kollektiv verwirklichen» die 8. Schweizer Friedenskonferenz in Bern.
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Utopia Rising Brunch: Feministischen Frieden kollektiv verwirklichen

10:00 Uhr
Heitere Fahne - die Idealistenkiste
Ein Datum zum Vormerken: Vom 6. – 7. März 2026 organisiert Frieda – die feministische Friedensorganisation unter dem Titel «Utopia Rising: Feministischen Frieden kollektiv verwirklichen» die 8. Schweizer Friedenskonferenz in Bern.
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