Waffenruhe in Gaza – Unterstützung umso dringender
Die am 10. Oktober 2025 eingetretene Waffenruhe ist für die Menschen im Gazastreifen eine dringend benötigte Pause nach zwei Jahren ständiger Bedrohung, Hunger, Zerstörung und Leid. Es ist eine Erleichterung, dass endlich wieder Hilfsgüter und Lebensmittel in den Gazastreifen kommen und die medizinische Versorgung wieder zugänglicher ist.
Krieg bedeutet für die Bevölkerung nicht nur, dass sie mit den Gräueltaten fertig werden muss, die sie erlebt hat. Er bedeutet auch veränderte Lebensbedingungen, die erheblichen Stress und Not mit sich bringen. Frauen und Kinder sind im Krieg besonders von Gewalt, Vertreibung und dem Verlust sozialer Strukturen betroffen, gerade Frauen tragen eine enorme Last. Nebst der Sorgearbeit für Kinder und verletzte Angehörige übernehmen sie häufig auch die Verantwortung dafür, die grundlegenden Lebensbedingungen ihrer Familien aufrechtzuerhalten. Deshalb unterstützt Frieda im Gazastreifen diese vulnerable Gruppe.
Psychosoziale Aktivitäten mit Sport und Unterricht
Psychosoziale Aktivitäten und Bildungsangebote bieten Frauen, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, das Erlebte für einen Moment zu vergessen und neue Ressourcen aufzubauen. Die Aktivitäten geben Struktur im Alltag, fördern den Austausch innerhalb der Gemeinschaft und öffnen Perspektiven für die kommende Zeit. Frieda arbeitet in langjähriger Partnerschaft mit den beiden lokalen Organisationen «Zentrum für Rechtsforschung, Beratung und Schutz von Frauen» (CWLRCP) und Palestine Sports for Life (PS4L). Die Expert*innen vor Ort kennen die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Projektteilnehmer*innen bestens und leisten jeden Tag Unglaubliches. Auch sie erhalten im Rahmen des Projekts psychologische Unterstützung bei ihrer herausfordernden Arbeit.
So werden die psychosozialen Aktivitäten umgesetzt: Jeden Tag finden in Flüchtlingsunterkünften sportliche und spielerische Angebote für Kinder und Jugendliche statt. Zudem erhalten Primarschüler*innen Arabisch-, Englisch- und Mathematikunterricht. Für Frauen werden trauma-sensible Gruppen- und Einzeltherapien und spezifische rechtliche, psychologische und finanzielle Unterstützung bei geschlechtsspezifischer Gewalt angeboten. Weiter gibt es massgeschneiderte Unterstützung wie Familienmediation und Begleitung für Kinder in von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffene Familien.
Frieda ist mit einer Lokalkoordinatorin im Gazastreifen vertreten und koordiniert die Hilfe auch im Rahmen wichtiger Gremien wie den OCHA Clusters (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs).
Bisherige Unterstützung
Frieda konnte seit November 2023 Nothilfe im Gazastreifen leisten – dies dank Spender*innen und der finanziellen Unterstützung von Institutionen und der Glückskette. Konkret bedeutet das:
Über 1'700 besonders vulnerable Familien erhielten finanzielle Unterstützung
Über 142'000 Kinder und 19'000 Frauen wurden psychosozial begleitet
Fast 1'400 Kinder besuchten die Unterrichtsangebote
Auch jetzt, nach dem Waffenstillstand, stehen wir weiterhin an der Seite unserer Partnerorganisationen und unterstützen sie und die Zivilbevölkerung bestmöglich bei den kommenden Herausforderungen.
(Artikel vom 21.10.2025)
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