Zayedno - Gemeinsam
Von Gewalt betroffene Kinder erhalten einen Zufluchtsort. Schüler*innen lernen in Workshops Gewalt zu erkennen und sich selbst davor zu schützen. Jugendliche leisten einen Beitrag an eine gewaltfreie gemeinsame Zukunft. Das Projekt «Zayedno – Gemeinsam» unterstützt sie dabei.
Bosnien-Herzegowina ist auch 30 Jahre nach dem Friedensabkommen von Dayton dreigeteilt und fragil. Ethnische Spannungen werden auf politischer Ebene befeuert, um Angst unter den Bevölkerungsgruppen zu schüren. Die Drohungen der politischen Führung der Republika Srpska, sich von Bosnien-Herzegowina abzuspalten, führen auf nationaler Ebene immer wieder dazu, dass Probleme nicht angegangen werden können. Die Spannungen sind derzeit so gross wie seit dem Krieg in den 1990er Jahren nicht mehr. Durch die aktuelle geopolitische Weltlage wiederbelebte Kriegstraumata, die über die Generationen weitergegeben werden, sowie seit Jahren steigende Lebenskosten, tragen zu einer allumfassenden Perspektivlosigkeit bei, welche in diesem Projekt bekämpft werden soll.

Das Projekt «Zayedno – Gemeinsam» trägt dazu bei, dass Kinder in einer gesunden und sicheren Umgebung ihr Potenzial entfalten können. Kinder und Jugendliche lernen, starre Normen und gesellschaftliche Vorstellungen zu hinterfragen und entdecken dabei ihre eigenen Ressourcen. Drei Projektkomponenten tragen zur Erreichung dieser Ziele bei:
Schulkinder nehmen an Workshops teil, die Sozialkompetenzen vermitteln, Gender, Geschlecht und Identität thematisieren, Geschlechterrollen und Geschlechterstereotype hinterfragen und Stress mitsamt seinen versteckten Stressoren behandeln. In angeregten Unterrichtseinheiten sprechen die Kinder beispielsweise über Geschlechterstereotypen, wie zugeschriebene Farb- oder Sportpräferenzen, und darüber, ob diese verändert werden können. In den vier Modulen der an Schulen durchgeführten Workshops lernen die Kinder, Gewaltmuster zu erkennen und Arten, sich davor zu schützen.
Unmittelbar von Gewalt betroffenen Kindern bietet das Frauenschutzhaus mit seinem speziell für Kinder gestalteten Bereich einen Zufluchtsort, an dem sie psychosoziale Betreuung erhalten. Sie werden mittels Einzeltherapie oder Trauma-sensibler Gruppenaktivitäten betreut. Dadurch, dass die Kinder entweder im Schutzhaus wohnen oder regelmässig nach der Schule in den Kinderbereich kommen, können die Sozialarbeiter*innen und Therapeut*innen eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufbauen und auf individuelle Herausforderungen eingehen.
Jugendliche in Modriča fühlen sich von den Erwachsenen nicht ernst genommen. Das Projekt setzt einen Gegenpol dazu und ermuntert sie, sich für eine gewaltfreie Zukunft einzusetzen. In regelmässigen Treffen entwerfen die Jugendlichen Zukunftspläne für ein verbessertes, gemeinschaftliches Leben in Modriča.
Ihr gestärktes Selbstbewusstsein ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, für ihre Bedürfnisse einzustehen und sich auch in einem rauer werdenden Umfeld wirksam vor Gewalt zu schützen.
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