Völkerrechtswidrige Angriffe auf das Gesundheitswesen in Gaza müssen gestoppt werden

Am 22. und 24. September hat die israelische Armee erneut Einrichtungen von Partnerorganisationen von medico international schweiz in Gaza zerstört. Getroffen wurden die Hauptbüros und Ausbildungsstätten des Gaza Community Mental Health Programme (GCMHP) sowie die Al-Samar-Klinik der Palestinian Medical Relief Society (PMRS) in Gaza-Stadt und das PMRS-Zentrum für nichtübertragbare Krankheiten im Stadtteil Tel al-Hawa – alles einzigartige Gesundheitszentren mit langer Geschichte und einige der letzten noch funktionierenden Einrichtungen, die bis zuletzt täglich Hunderte Patient*innen versorgten.
Diese Angriffe treffen nicht nur Gebäude, sondern das gesamte Gesundheitswesen. Sie verstossen gegen das humanitäre Völkerrecht, das medizinische Einrichtungen, Personal und Patient:innen ausdrücklich schützt. UN-Expert*innen sprechen inzwischen von «Medizid» – der gezielten Vernichtung des Gesundheitssystems als Teil eines laufenden Genozids.
Die Zahlen sind dramatisch: Zwischen Oktober 2023 und Juni 2025 dokumentierte die WHO 735 Angriffe auf das Gesundheitswesen in Gaza. Palästinensische Behörden melden über 1500 getötete Gesundheitsarbeiter*innen. Damit verliert die Bevölkerung nicht nur ihre Krankenhäuser und Kliniken, sondern auch diejenigen, die sie versorgen und Leben retten.
Wir als Teil des Forums für Menschenrechte in Israel/Palästina verurteilen die wiederholten Angriffe auf medizinische Einrichtungen und das Gesundheitspersonal in Gaza. Diese Angriffe sind Kriegsverbrechen. Sie müssen sofort beendet werden.
Wir fordern den Schweizer Bundesrat auf, endlich über indirekte Lippenbekenntnisse herauszugehen, und wirtschaftliche, politische und diplomatische Massnahmen zu ergreifen für:
den Schutz medizinischer Einrichtungen und des Personals,
die Durchsetzung des humanitären Völkerrechts
ein Ende der fortgesetzten Kriegsverbrechen und der Straffreiheit.
Worte reichen nicht mehr - handeln Sie endlich!
Dies ist eine Stellungnahme des Forums für Menschenrechte in Israel/Palästina. Frieda ist Mitglied des Forums für Menschenrechte in Israel/Palästina, ein Zusammenschluss von 12 Organisationen in der Schweiz, die sich für einen menschenrechtsbasierten Ansatz im israelisch-palästinensischen Konflikt einsetzen.