Nothilfe Gaza

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach fünf Monaten Krieg so katastrophal wie nie zuvor. Frieda unterstützt Familien mit finanzieller Direkthilfe, damit sie sich das Nötigste kaufen können. Jeden Tag finden in Flüchtlingsunterkünften sportliche und spielerische Aktivitäten zur psychosozialen Unterstützung von Kindern statt.

Seit dem Ausbruch des Krieges zwischen dem israelischen Militär und der Hamas im Oktober 2023 wurden über 30'000 Palästinenser*innen getötet und über 72'000 verletzt, beinahe dreiviertel davon sind Frauen und Kinder. Der Mangel an lebenswichtigen Gütern wie Trinkwasser, Lebensmittel, Medikamenten und Strom ist dramatisch. Die Zivilbevölkerung steht am Rande einer Hungersnot. Mitte März 2024 sind bereits über 20 Kinder an Unterernährung oder Dehydrierung gestorben.

Die meisten Bewohner*innen des Gazastreifens mussten fliehen, viele von ihnen mehrmals. Der Verlust von Familienangehörigen und Freunden wiegt schwer. Angst und Vertreibung führen zu teils schwerwiegenden Traumata, viele sind durch Krankheiten und unzureichende Ernährung geschwächt. Es gibt keinen sicheren Ort mehr. Angst bestimmt den Alltag, die Menschen kämpfen täglich um ihr Überleben. Die Flüchtlingslager sind überfüllt, Familien leben ohne Privatsphäre und sind den prekären Hygienebedingungen und grassierenden Krankheiten ausgeliefert. Im Kriegsalltag tragen die Frauen eine enorme Last. Nebst der Sorgearbeit für Kinder und verletzte Angehörige sind sie oft auch für die Sicherung des Überlebens verantwortlich.

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Eine Frau mit Neugeborenem in einem Zelteingang in einem Flüchtlingslager. Foto: Samar Abu Elouf

Auch die humanitäre Hilfe gestaltet sich schwierig: Es gibt keine Elektrizität, keinen Treibstoff, die Kommunikationsnetze fallen regelmässig aus. Die humanitären Helfer*innen sind nicht sicher. Die Bedürfnisse der Menschen im Gazastreifen können nicht annähernd gedeckt werden. Die humanitäre Krise und drohende Hungersnot wachsen täglich. Bereits vor dem Krieg war die Arbeitslosigkeit hoch und Armut weit verbreitet. Seither sind die Preise für Grundnahrungsmittel um ein Vielfaches angestiegen.

Gemeinsam mit unseren zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen, The Center for Women’s Legal Research, Counselling and Protection (CWLRCP), Palestine Sports for Life (PS4L) und Rural Women’s Development Society (RWDS), leistet Frieda Nothilfe für die am stärksten Betroffenen.

Frieda unterstützt über 1’500 Familien mit Bargeldzahlungen zur Beschaffung lebenswichtiger Güter wie Nahrungsmittel oder Medikamente. Die Familien können den ihnen zustehenden Betrag an sogenannten «Cashing Points» gegen Vorzeigen ihrer Identitätskarten abheben. So wird sichergestellt, dass das Bargeld am richtigen Ort ankommt.

Traumatisierte Frauen und Kinder brauchen dringend psychosoziale Unterstützung. Die Frieda-Partnerorganisationen bringen auf diesem Gebiet viel Expertise mit. Sie organisieren beispielsweise therapeutische Freizeitaktivitäten für vertriebene Kinder in den Flüchtlingslagern: Rund 20'000 Kinder können so täglich in einem unterstützenden Umfeld für einen Moment dem Kriegsalltag entfliehen. Nebst Sport und Spiel wird auch Maltherapie angewandt. Zudem können Frauen und Eltern in begleiteten Gruppentherapien das Geschehene besprechen und versuchen, gemeinsam einen wichtigen Schritt in Richtung Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse zu gehen.

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Spiel mit traumatisierten Kindern zur psychosozialen Unterstützung, Flüchtlingslager Al Barakeh, Gazastreifen, Februar 2024. Foto: PS4L

Auch geschlechtsspezifischen Bedürfnissen trägt Frieda Rechnung: Unzulängliche Wasserversorgung und fehlende Menstruationshygieneartikel stellen für Frauen und Mädchen ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko dar. Frieda unterstützt die Beschaffung von Monatsbinden, die an beinahe 7'000 Frauen und Mädchen verteilt werden.

Mit allen drei Partnerorganisationen arbeitete Frieda bereits vor Ausbruch des Krieges zusammen. Gemeinsam setzten und setzen wir erfolgreich reguläre und Nothilfe-Projekte um. Frieda ist mit einer Lokalkoordinatorin im Gazastreifen vertreten und koordiniert die Hilfe auch im Rahmen wichtiger Gremien wie den OCHA Clusters (United Nations Office for the Coordination of Humanitarian Affairs).

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